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Berlin is knorke: Robotik auf Baustellen

Berlin, 28.04.2025: Hohes Risiko im Tiefbau - Untersuchungen haben gezeigt, dass jährlich Kosten in Höhe von über 500 Millionen Euro durch Kabel- und Leitungsschäden entstehen. Dies geht aus dem Bauschadensbericht 2020/21 des Verbands Sicherer Tiefbau e.V. hervor. Mit Hilfe des Roboterhundes „Spot“ will das Berliner Familienunternehmen LAT Funkanlagen-Service GmbH (LAT) diesem Missstand entgegenwirken. So testet LAT unter anderem Roboter im Gleisfeld und hat es sich zum Ziel gemacht, den Ausbau der Bahninfrastruktur durch Robotik zu beschleunigen. Ein ausgezeichnetes Vorhaben, wie die Jury des Innovationspreises Berlin-Brandenburg urteilte und das Unternehmen als eines der Preistragenden 2024 auswählte.

Für Geschäftsführerin Larissa Zeichhardt zeichnet sich das von ihrem Vater gegründete Unternehmen vor allem durch „richtiges Handwerk“ aus. So bietet die LAT Funkanlagen-Service GmbH, die zur LAT Gruppe gehört, Sicherheits-, Netzwerk- und Übertragungstechnik für Verkehrsbetreiber an. Die unternehmenseigenen Monteurinnen und Monteure installieren folglich Hard- und Software für die Bereiche Fahrgastinformationssysteme, -zählung und -WLAN. Ansässig ist LAT in der Modersohnstraße in Berlin-Friedrichshain. Gemeinsam mit Benjamin Panreck, Dozent und wissenschaftlicher Mitarbeiter für Digitale Systeme und Humanoide Robotik an der Berliner Hochschule für Technik (BHT), hat das Unternehmen den Roboterhund „Spot“ entwickelt – und auf die Schiene geschickt. Das Potential des vierbeinigen Roboters sollte erstmals im Rahmen der vom Bundesministerium für Digitales und Verkehr (BMDV) finanzierten mFUND Machbarkeitsstudie „Digitale Leitungsauskunft durch Roboter auf Baustellen – SchaufelPlus“, die LAT gemeinsam mit der BHT sowie den Berliner Verkehrsbetrieben AöR (BVG) im Jahr 2022 / 2023 durchgeführt hat, evaluiert werden. mFUND ist die Innovationsinitiative des BMDV, die seit 2016 Forschungs- und Entwicklungsprojekte fördert, die sich mit digitalen datenbasierten Anwendungen für die Mobilität der Zukunft beschäftigen.

Mittlerweile ist das Projekt in den Fokus der Öffentlichkeit gerückt. Wohl auch, weil „Spot“ seinen Eignungstest bestanden hat. Dafür wurde der Roboterhund mit innovativer Sensorik ausgestattet und so programmiert, dass er unter anderem in U-Bahn-Tunneln die Kabelverlegung dokumentiert. Dafür bewegt er sich eigenständig im Gleisbett und nimmt Bild- und Luftfeuchtigkeitsdaten auf, kann aber auch Temperaturen aufzeichnen, die Rückschlüsse auf den Zustand von Gebäuden und Bauwerken geben. Dies alles erledigt „Spot“, ohne dabei Bauzüge oder andere Gewerke aufzuhalten. Stattdessen sorgt er für eine erhebliche Zeitersparnis. So beträgt der Anteil an Arbeitszeit am Gleis, die für die Dokumentation genutzt wird, ganze 40 %. Viele Unternehmen setzen dabei zudem noch immer auf Papier, um den Baufortschritt festzuhalten. Dank „Spot“ hingegen erfolgt die Erfassung der so wichtigen wie sensiblen Daten digital – und erleichtert den Mitarbeitenden von LAT ihren Job insofern, als dass sie sich voll und ganz auf ihr Handwerk konzentrieren können, statt aufwendige Dokumentationsarbeit zu erledigen.

Für LAT ist ihr Roboterhund deshalb weitaus mehr als nur ein Projekt. Das Unternehmen möchte mit „Spot“ die Verkehrswende beschleunigen und dazu beitragen, Infrastrukturprojekte realistischer zu planen und Fachkräfte zu entlasten. Die Jury des Innovationspreises Berlin-Brandenburg 2024 bewertete die Mission des Unternehmens als „ausgezeichnetes Beispiel für eine Prozessinnovation“ und verweist auf die Langlebigkeit von öffentlicher Infrastruktur und der damit einhergehenden Notwendigkeit, die Digitalisierung schrittweise, flexibel und mobil in Infrastrukturprojekte zu integrieren. Gute Aussichten für „Spot“ also, der in Zukunft vermutlich häufiger auf Berliner und Brandenburger Tiefbau-Baustellen zu finden sein wird.

Mehr von Larissa Zeichhardt können Sie auch in unserem Berlin Business Podcast erfahren, dort dann zum Thema „Die Verkehrswende in Berlin“.

  • ©LAT.de

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