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Berlin is knorke: Zeig uns, was in dir steckt

25. September 2023 - In Berlin beschäftigen sich innovative Unternehmen, Startups und Forschungseinrichtungen damit, neue und nachhaltige Materialien als Alternative zu herkömmlichen Kunststoffen zu entwickeln. 

In einigen Fällen bestimmt vor allem der Einsatz das Material. So ist es z.B. bei chirurgischen Handschuhen, die vor Infektionen schützen sollen. Da das dünne Material anfällig für kleine Nadelstiche ist, tragen medizinische Fachkräfte häufig zwei Paare übereinander und schränken damit ihre Fingerfertigkeit ein. Als Lösung hierfür entwickelt Smarterials Technology sichere OP-Handschuhe, die eine höhere Resistenz gegen Nadelstiche aufweisen und an der Stelle, wo die Nadel einsticht, ihre Farbe wechseln.

Mujolab arbeitet an einem Material, das aus Algen besteht, konkret aus Seetang, der sich biologisch abbaut, wenn er weggeworfen wird. Die Idee dahinter ist, dass langlebige Materialien nicht für den kurzlebigen Gebrauch verschwendet werden müssen. Der Seetang wächst unglaublich schnell in „Unterwasser-Wäldern" und kann leicht geerntet werden.

Eine Erfindung, die an Science-Fiction erinnert, ist das Produkt von MotorSkins. Das Berliner Unternehmen stellt reaktive Textilien her, welche sozusagen „zum Leben erwachen“. Darunter versteht man weiche Robotergewebe, die als aktive Kleidungsstücke verwendet werden können und die wie externe Muskeln fungieren, da sie eingebettete Flüssigkeiten enthalten. Die Anwendungsfälle sind dabei vielfältig und reichen von thermoregulierenden Kühlwesten über thrombosevorbeugende Socken bis hin zu VR-Handschuhen.

Die Technische Universität Berlin erforscht u.a. die Einsatzmöglichkeiten von Pilzen. Ein rund 50-köpfiges Team aus Forschungslaboren für angewandte und molekulare Mikrobiologie hat bereits Ziegel auf der Basis organischer Pilze, feuerbeständige Isoliermaterialien und Ersatzstoffe für Polystyrol in Fahrradhelmen vorgestellt.

Ziel ist es, die Kreislaufwirtschaft durch Pilzbiotechnologie zu ergänzen.

Auch das Berliner Unternehmen Peelsphere beschäftigt sich mit den Chancen der Kreislaufwirtschaft. Eine Möglichkeit, nachhaltige Alternativen zu Plastik zu schaffen, besteht darin, Abfälle effektiv zu nutzen, wie zum Beispiel Orangenschalen. Durch einen Prozess des Mahlens, Mischens und Formens recycelt Peelsphere Fruchtschalen zu einem weichen und wasserfesten Material, das gestrickt, gewebt, bestickt oder 3D-gedruckt werden kann. Im Unterschied zu Leder oder Kunstleder sind Peelsphere-Materialien langlebig, vielseitig und biologisch abbaubar.

Anstatt Non-Food-Bioabfälle zu verbrennen, verwandelt Made of Air organische Stoffe aus land- und forstwirtschaftlichen Abfällen – wie Holzspäne, Laubstreu oder abgestorbene Pflanzen – in Biokohle um. Dies Material kann als Füllmaterial verwendet und mit anderen Bindemitteln gemischt werden, um kohlenstoffnegative Verbindungen herzustellen. Diese Methode der Kohlenstoffbindung verhindert die erneute Freisetzung von CO2. Am Ende ihrer Lebensdauer können Produkte, die Made of Air als Füllmaterial verwenden – zum Beispiel in der Mobilität, Logistik oder bei Konsumgütern – entweder direkt oder als Biokohle sicher in die Erde zurückgeführt werden.

Bei Ucaneo wiederum wird die weltweit erste biomimetische Direct-Air-Capture-Technologie entwickelt, um CO2 direkt aus der Luft abzuscheiden. Für dieses Verfahren wird eine biokatalytische Membran aus synthetischem biologischem Material verwendet. Neben einem Büro im Herzen Berlins verfügt Ucaneo über zwei Labore

zum einen am  Campus Buch, zum anderen am IRIS Adlershof, einem der führenden Labore in Europa für Hybridmaterialien mit dem Helmholtz-Institut und der HU Berlin.

Das Berliner Nanotechnologie-Startup Mimotype entwickelt neuartige Materialsysteme für eine bioinspirierte organische Halbleitertechnologie, die eine Lichterzeugung nach dem Vorbild biolumineszenter Meereslebewesen ermöglichen soll. Ihr Vorteil: Im Gegensatz zu aktuellen LED-Lichtquellen, für deren Herstellung seltene Erden und Schwermetalle benötigt werden, gelten sogenannte OLEDs (organische Leuchtdioden) als eine nachhaltigere sowie gesundheitsfreundlichere Nachfolgetechnologie.

An der Schnittstelle zwischen Wissenschaft und Wirtschaft entwickeln Berliner Forscher:innen und Startups schon heute die Materialien, die für uns morgen selbstverständlich sind. Weitere Startups und innovative Ideen aus diesem Bereich finden sie unter Reason-Why.Berlin.  

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