Innovationstreiber Berlin
Berlin, 4. August 2025 – Berlin zeichnet sich durch vieles aus: Die Stadt hat eine bewegte Historie, sprüht vor Dynamik sowie Multikulturalität und weist eine ökonomische Resilienz auf, die sich besonders in Zeiten des krisengeschüttelten Wandels bewährt. Dazu tragen Wissenschaft und Wirtschaft gleichermaßen bei. In Berlin gibt es selten Stillstand, stattdessen viel mehr Fortschritt und Innovation. Eine Entwicklung, die sich auch im europäischen Vergleich bemerkbar macht. So belegt Berlin im aktuellen Regionalen Innovations-Scoreboard (RIS) der Europäischen Kommission Rang 12 und weist im Vergleich zu den vorherigen Jahren eine positive Leistungsentwicklung auf.
Das Regionale Innovations-Scoreboard ist ein regelmäßig veröffentlichter Bericht der Europäischen Kommission, der die Innovationsfähigkeit von über 200 Regionen in Europa analysiert. Der Bericht stellt durch seine regionale Perspektive eine Ergänzung zum European Innovation Scoreboard dar. So befinden sich neben Berlin weitere Städte wie Stockholm (Rang 1) und London (Rang 3), aber auch Regionen wie Oberbayern (Rang 5) und die Nordwestschweiz (Rang 16) unter den europäischen Top-Innovatoren. Der Bericht identifiziert mit mehr als 20 Indikatoren wie unter anderem Bildungsstand, Forschungsaktivitäten, Investitionen, Zusammenarbeit und Digitalisierung die Stärken, Schwächen und Trends der analysierten Regionen. Das Ziel des RIS ist es, die regionale Innovationslandschaft Europas übersichtlich abzubilden und als datenbasiertes Instrument zur Steuerung der Innovationsförderung beizutragen.
In der Gesamtbetrachtung Deutschlands ordnet der Report Berlin, ebenso wie Oberbayern, als Innovationsführer ein. Die Stadt profitiert aufgrund ihrer großen urbanen Dynamik und hohen Konzentration an Einwohnerinnen und Einwohnern von einer Vielzahl an Forschungseinrichtungen, Universitäten und Startups, wodurch sich Innovationsökosysteme schneller bilden und weiterentwickeln können. Dies hat zur Folge, dass Berlin als Standort zum Leben und Arbeiten an Attraktivität gewinnt und Fachkräfte anzieht sowie für Investitionen geeignet ist. So belegt sie Platz 1 im Vergleich zu anderen europäischen Regionen bei der Anzahl der Spezialisten, die im Bereich Informations- und Kommunikationstechnologie tätig sind. Zudem ist die Hauptstadtregion Nr. 1 im Bereich Finanzierung und Unterstützung und genauer bei den Forschungs- und Entwicklungs- (F&E) Ausgaben des öffentlichen Sektors im europäischen Vergleich. Die in Berlin vorhandene und auch auf politischer Ebene geförderte Wissensinfrastruktur ist wiederum auch ein wichtiger Wachstumstreiber für die regionale Wirtschaft, da Unternehmen durch die Zusammenarbeit mit Forschungseinrichtungen und Universitäten direkten Zugriff auf Forschungsergebnisse und vorhandenes Wissen haben.
Deutliches Potential nach oben hingegen ergibt sich aus der Bewertung Berlins im Bereich Humankapital, genauer bei der Beteiligung der Bevölkerung an lebenslangem Lernen. Der RIS bewertet in diesem Kontext den Anteil der Erwachsenen (ab 25 Jahren), die in einem bestimmten Zeitraum Weiterbildungsangebote wahrgenommen haben, sowie das allgemeine Maß für Lernbereitschaft und Anpassungsfähigkeit in der jeweiligen Region. Berlin findet sich im aktuellen Bericht auf Rang 130 wieder, was keiner Veränderung zu den Jahren 2018 und 2023 entspricht. Im zweiten Indikator des Bereichs Human Kapital, der Tertiären Bildung, verzeichnet Berlin seit 2023 zwar einen Rückgang, nimmt derzeit aber dennoch immerhin Rang 39 ein. Maßnahmen, um das Humankapital effektiver sowie nachhaltiger auszuschöpfen und insbesondere das lebenslange Lernen zu fördern, könnten unter anderem die Stärkung betrieblicher Weiterbildung oder die Etablierung von Förderprogrammen für Qualifizierungsmaßnahmen sein.
Inwieweit Berlin aktuelle Rankings und Entwicklungen verbessern oder halten kann, wird sich in zwei Jahren zeigen. Dann erscheint der nächste Regionale Innovations-Scoreboard der Europäischen Kommission. Zeit also, um die Innovationskraft der Spreemetropole weiter voranzutreiben.